Nutzungszahlen 2015 bei RTS: Man muss mobil sein
Von Jahr zu Jahr gewinnt die Digitaltechnik an Boden. Ohne Ausnahme in allen Medien und Produktionsbereichen.
RTS zählt monatlich nahezu 11 Millionen Besucher auf ihren Plattformen, das heisst etwas mehr als 350 000 pro Tag. Auf den sozialen Netzen hat die Präsenz in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Youtube und Facebook werden immer populärer. Die zielgruppengerechte Auswahl der Inhalte, die ins Netz gestellt werden, spielt hierbei eine grosse Rolle. Auf Facebook zieht RTS ein deutlich jüngeres Publikum an als auf ihren eigenen Plattformen.
Spannend ist auch der Siegeszug der Mobilgeräte. Mobilgeräte sind inzwischen der Ausgangspunkt für über 60 Prozent der interaktiven Abfragen von RTS online (Stand: Ende Dezember 2015, Durchschnitt 2015: 57 Prozent gegenüber 45 Prozent im Jahr 2014). Die Tablets wurden von diesem Trend anscheinend nicht erfasst; ihr Gebrauch hat sich einigermassen stabilisiert.
Und noch eine wichtige Erkenntnis: Bei Videofilmen setzen die Zuschauerinnen und Zuschauer immer mehr auf Video on Demand (VOD), im Audiobereich sind aber nach wie vor Direktübertragungen am meisten gefragt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen FM, DAB und IP scheint sich abzuzeichnen.
Option Musique – 10 Prozent Marktanteil über DAB+
Die Radio-Hördauer bleibt ausgesprochen konstant. In der Westschweiz sind es 86 Minuten, die RTS-Sender haben einen Anteil von 49 Minuten.
Der Marktanteil von RTS schwankt im Tagesverlauf kaum. Er ist äusserst stabil und mit nahezu 57 Prozent sehr ausgeprägt. Wenn man die SRG-Sender einschliesst, liegt der Marktanteil sogar bei 66 Prozent. Private Schweizer Radiosender sind die Hauptkonkurrenz für unser Angebot: Ihr Marktanteil beträgt 24 Prozent. Betrachtet man die einzelnen Sender, zeigt sich dasselbe Bild. Auffällig entwickelt sich nur Option Musique – der Sender erreicht derzeit wieder die 10-Prozent-Schwelle und damit denselben Marktanteil wie vor der Einführung von DAB+. In allen Altersgruppen sind die Radiosendungen von RTS am beliebtesten.
Das Fernsehen schliesst auf
Im Fernsehbereich verlief das Jahr 2015 etwas harziger, da nicht sehr viele Sportereignisse zu übertragen waren. Immer mehr kleine digital-terrestrische französische Fernsehkanäle lassen sich in der Schweiz empfangen, daher hält die (direkte und zeitversetzte) TV-Einschaltdauer der VOD-Entwicklung sehr gut stand. Bei RTS beträgt sie im Schnitt 38 Minuten pro Tag.
Interessanterweise werden immer mehr Fernsehsendungen zeitversetzt konsumiert (zusätzlich zum VOD-Konsum über Mobilgeräte). Dieser Timeshift-Trend bestätigt sich von Jahr zu Jahr, und zwar in allen Alterskategorien. Spitzenreiter sind die 30- bis 49-Jährigen.
In der Zeit zwischen 18 und 23 Uhr erzielt RTS mit einem Marktanteil von 33 Prozent nach wie vor über ein Drittel der Einschaltquoten. Der Konkurrenzdruck kommt hier fast ausschliesslich aus anderen Ländern: Die Westschweizer Privatsender haben insgesamt einen Marktanteil von 0,6 Prozent.
Die französischen Vollprogrammsender treten an Ort. RTS Un ist ebenfalls äusserst konstant. Die geringeren Zuschauerquoten bei RTS Deux hängen in erster Linie mit der Sportberichterstattung zusammen. Diese dürfte 2016 wieder anziehen, denn die Fussballeuropameisterschaften und die Olympischen Spiele sind Quotenrenner. Zudem zerfällt der «Verbund» der kleinen Sender immer weiter in kleine Fragmente.
Nach wie vor ist RTS der beliebteste Fernsehsender in allen Alterskategorien.
2,5 Millionen Kontakte pro Woche
Erwähnenswert ist auch der neue Indikator, der die Gesamtreichweite von RTS in der Schweiz misst. Dieses Messinstrument ist relativ rigide, da es Medienswitcher ausschliesst und nur Nutzer erfasst, die jede Woche mindestens 15 Minuten ununterbrochen ein RTS-Programm mitverfolgt und mindestens einmal pro Woche eine interaktive RTS-Plattform besucht haben. Alles in allem betragen die (empirisch geschätzten) wöchentlichen Kontakte bei RTS rund 2,5 Millionen.
Fortsetzung folgt!
Gilles Marchand
Schreibe einen Kommentar