Gilles Marchand

RTS-Programme – die vollendete «Cuvée 2016»

 

Mit der Fussball-EM in Frankreich und den Olympischen Spielen in Brasilien stand letztes Jahr vor allem der Sport im Mittelpunkt und begeisterte die Westschweiz. Diese beiden Events machen zusammen rund 1,5 Prozent des TV-Marktanteils 2016 aus. Die guten Ergebnisse von RTS beschränken sich aber nicht auf den Sport allein.

Nach wie vor sind die Nachrichtensendungen sehr populär und auch die Unterhaltungssendungen sind dank „26 minutes“ besonders beliebt beim Publikum. Ganz allgemein haben 2016 alle Rendez-vous in der Primetime überzeugt.

Die Radiosender sind im Grossen und Ganzen stabil und dank unserer interaktiven Angebote findet RTS in immer breiteren Kreisen Anklang, insbesondere bei den Jugendlichen.

Auf den digitalen Plattformen von RTS werden täglich 250 000 Dokumente abgerufen

Pro Monat werden inzwischen über elf Millionen Besuche registriert, wobei die Apps die Website eindeutig überrunden. Auch die Nutzung der Online-Video- und Audiodateien nahm 2016 mit monatlich 7 600 000 (250 000 pro Tag) stark zu. Zudem zeigt sich deutlich, dass das Mobiltelefon von Jahr zu Jahr eine dominantere Stellung einnimmt; derzeit erfolgen 67 Prozent unserer Online-Abfragen über dieses Gerät. Einmal mehr lässt sich zudem eine starke Korrelation zwischen der Nutzung von Websites und Apps und den Tagesereignissen auf sportlicher oder internationaler Ebene beobachten.

Seit einem guten Jahr baut RTS die Präsenz in den sozialen Netzen aus. Diese Präsenz ist nicht exklusiv, hat aber ehrgeizige Vorgaben, da wir so in Kontakt mit den Jugendlichen bleiben. „Animalis“ ist mit nahezu 2,5 Millionen Starts ein gutes Beispiel für diese Strategie.

Die Erfolge unserer Radiosender sind weniger spektakulär, da sie deutlich weniger volatil ausfallen

Die Welt des Radios ist geprägt von Gewohnheiten, die sich langsamer ändern, da sie Teil der Lebensart und des Lebensrhythmus sind. Am Horizont zeichnen sich allerdings einige Trends ab, die auch hier Entwicklungen erwarten lassen. So geht die lineare Hördauer im Medium Radio langsam zurück. Zweifelsohne ist dies eine Folge der Migration zu A-la-Carte-Nutzungen.

Der Marktanteil im Westschweizer Markt ist nach wie vor sehr stabil. Die Radiosender von RTS und SRG ziehen mit nahezu 60 Prozent Marktanteil immer noch einen Grossteil des Publikums an und sind in allen Altersgruppen die weitaus erfolgreichsten Sender. Mit einem gewissen Stolz dürfen wir auch feststellen, dass es den Privatradios in der Westschweiz gut geht.

Zudem stellen wir neue Nutzungen fest, wie etwa die auf den sozialen Netzen präsenten Verfilmungen bestimmter Radiobeiträge.

Das Fernsehen wird flexibel und interaktiv

Zunächst fällt auf, dass die Einschaltdauer des Mediums – trotz starker Konkurrenz durch die Online-Angebote – sehr resistent ist.

Der Trend geht zur zeitversetzten Nutzung: Dies ist die Antwort des Fernsehens auf die Explosion der digitalen Medien. Das gute alte Flimmerkasten wird flexibel und bietet ebenfalls A-la-Carte-Nutzungsmöglichkeiten! Sowohl die Jugendlichen als auch die Senioren schätzen die Möglichkeit, Sendungen zeitversetzt zu sehen. Es überrascht nicht, dass die Berufstätigen diese Möglichkeit am meisten nutzen. In diesem Kontext ist die Nutzungsdauer von RTS stabil und folgt derselben Tendenz. Zwischen 18 und 23 Uhr hat RTS mit 34 Prozent einen äusserst soliden Marktanteil. Nach wie vor sind TF1 und M6 die grössten Konkurrentinnen von RTS, allerdings in respektablem Abstand! Nicht zuletzt, da RTS von 2015 bis 2016 von 33 Prozent auf 34 Prozent Marktanteil zugelegt hat.

Wie beim Radio ist RTS auch beim TV in allen Altersgruppen führend. Hier sind es allerdings ausländische Fernsehsender, die den zweiten und dritten Platz belegen …

1,2 Millionen Fernsehzuschauer, 970 000 Hörer und 400 000 Internetsurfer pro Woche!

Neben den nackten Zahlen ist aber auch noch etwas anderes ausschlaggebend: die Fähigkeit, das Publikum zusammenzubringen, Zugehörigkeit zu stiften, denn darin liegt letztlich die Legitimation des Service public in der Schweiz. Wir alle versuchen seit Jahren, unser Publikum zu konsolidieren. Keine leichte Aufgabe, da es keinen zuverlässigen Ansatz gibt, mit dem sich alle Nutzungen integrieren lassen.

Es ist uns aber gelungen, einen neuen Indikator zu entwickeln, der die wöchentlichen Nutzungzahlen von RTS über alle Vektoren misst. Er belegt, dass wir effektiv jede Woche 1,2 Millionen Fernsehzuschauer, 970 000 Hörer und 400 000 Internetsurfer erreichen.

Angesichts der Grösse der Westschweiz ist dies durchaus beachtlich.

2001–2016: 15 Jahre Medienwandel …

Diese «bilan d’audiance» wird meine letzte als Direktor von RTS. Es ist meine 16. Nutzenbilanz! In der Medienwelt ist in diesen letzten 16 Jahren – vorsichtig formuliert – viel geschehen.

> Im Jahr 2001 bestand das Fernsehangebot in der Westschweiz aus 33 Sendern, inzwischen sind es 400.

> Im Jahr 2001 wagte sich TSR zögerlich ins Internet (visueller Link auf die erste Website), heute werden unsere Websites pro Tag 360 000 Mal besucht und unsere audiovisuellen Dokumente 250 000 Mal online abgerufen (visueller Link rts.ch + app rts).

> Trotz der explosionsartigen Zunahme der Konkurrenz ist der Marktanteil von RTS auffällig stabil: 36,2 Prozent im Jahr 2001, 34 Prozent im Jahr 2016. Angesichts der Umbrüche in der Medienlandschaft eine höchst erfreuliche Langzeitbilanz! Zugegeben, wir haben einige sichere Werte, die fest im Bewusstsein verankert sind.

> Die Hauptnachrichten (Téléjournal) um 19.30 Uhr gehören nach wie vor zu den erfolgreichsten Nachrichtensendungen in Europa.

> „Temps présent“ wird immer noch am Donnerstagabend zur Primetime ausgestrahlt. Die Sendung besteht nun schon so lange, dass es schon fast rekordverdächtig ist. Nach wie vor ist sie in der Westschweiz sehr beliebt – genau wie „A Bon Entendeur“ und „Passe-moi les jumelles“ und viele andere feste Programmpunkte.

An Ende zählt der richtige Mix aus sehr soliden Fixpunkten, die das Vertrauensverhältnis aufrechterhalten, und Versuchsballons, bewussten Risiken und Experimenten, die ab und zu gelingen und ab und zu auch scheitern. Wir haben diesen Mix in über 15 Jahren sehr bewusst gepflegt, daher möchte ich den Teams von RTS an dieser Stelle herzlich danken.

Dieser bewusste Mix ist auch das Markenzeichen eines hochwertigen Service public, der sein Publikum abzuholen weiss.

Pressemitteilung : „Audiences 2016 : une bonne cuvée pour les programmes de la RTS

Pressemitteilung : „Points Forts 2017


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